Entwicklungspartnerschaft zwischen dem Carl-Thiem-Klinikum und der Tiplu GmbH
©CTK
Um den wirtschaftlichen Druck der Krankenhäuser – weiter verstärkt durch Pandemie, Fachkräftemangel & Co. – zu adressieren und zukünftig bei der Ressourcen- und Prozessoptimierung zu unterstützen, entwickelte die Tiplu GmbH auf Basis ihrer intelligenten Kodiersoftware MOMO eine Möglichkeit, den zeitlichen, personellen und administrativen Aufwand in der Primärkodierung zu reduzieren.
Durch MOMOs sichere Ermittlung von Haupt- und Nebendiagnosen sowie Prozeduren-Schlüsseln (z.B. aus OP-Berichten) ist die Software in der Lage, bei einer zunehmend größeren Zahl von stationären Behandlungsabläufen automatisiert – ohne Zutun einer Kodierfachkraft – die passenden Rechnungen an die Krankenkassen in der korrekten Höhe zu erstellen. D.h. den Fall selbstständig in die passende DRG (Diagnosis Related Group) zu kodieren, aus der sich die Leistungsvergütung ergibt.
Als einer von Tiplus Entwicklungspartnern ist das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus gGmbH, kurz CTK, maßgeblich an dem Projekt „Automatisierte Kodierung“ beteiligt. Neben der Gewährleistung einer hohen Behandlungsqualität ist es dem CTK ein besonderes Anliegen, technisch stets progressiv aufgestellt zu sein. Mitte 2021 ging daher das Projekt der automatisierten Kodierung mit MOMO im CTK an den Start.
Ziel ist es, durch die Bündelung der Kompetenzen von CTK und Tiplu, die Komplexität von Prozessen im Bereich des Medizincontrollings zu verringern und einen nachhaltigen wie auch messbaren Mehrwert zu erzeugen.
„Wir versprechen uns davon eine schnellere Abrechnung, sodass wir unsere Ressourcen der Primärkodierer auf die hochkomplexen Abrechnungsfälle lenken können. Hier kann Digitalisierung einen echten Mehrwert schaffen. Mit Tiplu haben wir jetzt einen Partner an unserer Seite, mit dem wir der Überzeugung sind, das ambitionierte Ziel erreichen zu können.“ sagt Sebastian Scholl, Direktor Finanzen, IT und Digitalisierung am CTK.
Die Herausforderung der automatisierten Kodierung besteht in der prospektiven Erkennung einer automatisiert kodierbaren Fallkonstellation. Denn wenn ein Fall automatisiert kodiert werden soll, dann muss MOMOs Kodierung für diesen Fall sicher zutreffen. Um hier einen messbaren Wert für die Wahrscheinlichkeit der korrekten Kodierung zu ermitteln, wird für jede Fallkonstellation die s.g. Präzision berechnet. Grundlage hierfür sind die bereits abgerechneten Fälle des Hauses der vergangenen 12 Monate. Diese Fälle clustert der Algorithmus automatisch nach bestimmten Parametern und erstellt so Gruppen. Einer der wichtigsten Parameter ist die DRG, zusätzlich werden aber Aufnahme- und Entlassungsgrund, Alter, Verweildauer und einige weitere betrachtet. Für jede Gruppe lässt sich nun aus den historischen Daten berechnen, wie exakt die von MOMO ermittelte Kodierung mit dem tatsächlich abgerechneten Ergebnis übereinstimmt (= Präzision). Ein Beispiel: Wenn MOMO bei männlichen Patienten im Alter zwischen 36 und 65 Jahren, bei einer Verweildauer zwischen UGVD und MVD, sowie typischem Aufnahme- und Entlassungsgrund die DRG I68D ermittelt, ist auf Basis der Daten der letzten 12 Monate zu 100% (= Präzision) davon auszugehen, dass dieses Ergebnis korrekt ist (s. Abbildung).
Abbildung: Beispiel für eine durch den Algorithmus selbstständig ermittelte, automatisiert kodierbare Gruppe
Sie möchten mehr darüber erfahren, wie die Abrechnung stationärer Fälle mit MOMO automatisiert werden kann und welche konkreten Ergebnisse bereits erzielt wurden?
Dann finden sie hier den vollständigen Artikel zum Download.