In Herisau stellt der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden (SVAR) mit dem Akutspital und dem Psychiatrischen Zentrum die medizinische Grundversorgung, einen 24-Stunden-Notfalldienst sowie eine 24-Stunden-Aufnahmebereitschaft in der Region sicher. An seinen zwei Standorten beschäftigt der SVAR rund 700 Mitarbeitende, etwa 80 davon Lernende in unterschiedlichen Berufen. Jährlich werden im Akutspital ca. fünfeinhalb Tausend stationäre Patientinnen und Patienten aus den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Innerrhoden, St. Gallen und Thurgau versorgt.
MOMO als Lösung für das operative Medizincontrolling
Für das operative Medizincontrolling im Akutspital war der SVAR auf der Suche nach einer Lösung für die Vereinfachung der internen fallbegleitenden Kodierung und Abschlusskodierung sowie eigener Kodierkontrollen. Um das Team zu entlasten, sollte ein mögliches Tool bereits während des Kodiervorganges erlösrelevante Informationen innerhalb der Dokumentationsgrundlage ermitteln können. Auch Lücken in der Dokumentation sollten frühzeitig aufgezeigt werden, um diesen zukünftig entgegenzuwirken.
Entschieden hat sich das Team um Thorsten Veldenzer, Leiter Medizincontrolling und Kodierung, für das Produkt MOMO der Hamburger Tiplu GmbH. Als Tool für Erlössicherung und Rightcoding deckt MOMO von klassischer Einzelfallkodierung über fallbegleitendes Kodieren bis hin zu komplexen Analyse- und Simulationsfunktionen für grosse Fallzahlen alle notwendigen Anwendungsgebiete ab. Fallbezogene Daten aus dem KIS können automatisiert durchsucht und konkrete, patientenbezogene Kodiervorschläge im Hinblick auf Erlössicherung und Rightcoding angezeigt werden. Eine von Tiplu entwickelte semantische Search-Engine durchsucht jede Art maschinenlesbarer Dokumente (z. B. Austrittsberichte, OP-Berichte, Visiten- und Pflegedokumentation) nach kodierrelevanten Informationen. Auch Laborwerte, Medikamente und Voraufenthalte der Patientinnen und Patienten werden berücksichtigt. Herzstück der Software ist ein umfangreiches und regelmässig weiterentwickeltes Regelwerk, das fallindividuelle Vorschläge liefert. Es basiert nicht auf Durchschnittswerten und Vergleichsdaten (Benchmark), sondern bezieht sich immer auf den individuellen Fall. Dadurch wird die Anzahl falsch positiver Ergebnisse (Kodiervorschläge, die nicht umgesetzt werden können) im Vergleich zu anderen Softwarelösungen stark reduziert.
Komplementiert werden die Kodiervorschläge durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI): Im Ergebnis generiert MOMO basierend auf der bestehenden fallindividuellen Datenbasis Vorschläge zur Kodierung in Form von ICD-10- und CHOP-Codes. Das Zusammenspiel aus KI und Expertise in der Kodierung und Abrechnung ermöglicht das qualitativ beste Ergebnis.
Abb.: MOMO Einzelfallansicht mit Kodiervorschlägen
MOMO im Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden
„Besonders überzeugt hat mich, dass mit der Entscheidung für MOMO kein Investitionsrisiko verbunden war.“, erklärt Thorsten Veldenzer. Noch vor dem Lizenzerwerb konnte in einer unverbindlichen Teststellung so viel zusätzliches Erlöspotenzial in den bereitgestellten Akten gefunden werden, dass die Kosten für die Jahreslizenz vollständig gedeckt waren. „Ein weiterer Pluspunkt: Unsere interne IT hatte mit der Implementierung MOMOs fast keinen Mehraufwand. Das Team von Tiplu konnte nahezu alle relevanten Schritte selbst übernehmen, sodass wir das Projekt IT-seitig kurzfristig umsetzen konnten.“
Unterstützung in fallbegleitender Kodierung und Austrittsmanagement
Auch im operativen Medizincontrolling war die Umstellung auf MOMO laut Veldenzer unkompliziert: „Die Bedienbarkeit ist sehr intuitiv. MOMO ist so einfach gehalten und klar strukturiert, dass jedes Teammitglied nach einer kurzen Einführung produktiv damit arbeiten konnte.“
Mittlerweile entlastet die Software den SVAR seit rund einem Jahr in der fallbegleitenden Kodierung und der Abschlusskodierung – umfangreiche Einblicke, wie das Team mit MOMO arbeitet, erhalten Sie in unserem Anwender:innenbericht, den Sie hier lesen können: