Wir unterstützen diesen Beitrag und sehen die hier angesprochenen Fehlanreize im deutschen Gesundheitssystem ebenfalls als hoch problematisch an.
Wofür ist MOMO vorgesehen?
MOMO unterstützt Krankenhäuser bei der korrekten Abrechnung und Dokumentation bereits erbrachter Leistungen. Es ist also eine Software für die Abrechnung und Erlössicherung.
Wofür ist MOMO explizit NICHT vorgesehen?
MOMO ist ausdrücklich nicht dafür vorgesehen, ärztliche Entscheidungen in Bezug auf die Behandlung von Patient:innen zu beeinflussen. MOMO kann und konnte niemals spezifische Behandlungen vorschlagen, die nicht schon erbracht und dokumentiert wurden (wie z.B. einen OPS-Kode auf Basis eines OP-Berichtes), geschweige denn, diese bezüglich Kosten und Erlösen zu vergleichen. Ebenso gibt und gab es in MOMO zu keinem Zeitpunkt Hinweise zur Verlängerung von Beatmungszeiten oder sonstigen in dem Beitrag angesprochenen Fehlanreizen.
Im Detail:
Wir distanzieren uns ausdrücklich von dem möglicherweise vermittelten Eindruck, dass MOMO als Softwareprodukt die im Beitrag der ARD genannten Fehlanreize instrumentalisiert und dessen Ausnutzung unterstützt.
MOMO ist aufgrund seiner Zweckbestimmung ausdrücklich nicht dafür vorgesehen, ärztliche Entscheidungen, in Bezug auf die klinische Behandlung von Patient:innen, zu beeinflussen. Zusätzlich werden bewusst bestimmte Funktionen, obwohl technisch möglich, nicht angeboten.
So gibt und gab es beispielweise in MOMO zu keinem Zeitpunkt Hinweise zur Verlängerung von Beatmungszeiten oder sonstigen in dem Beitrag angesprochenen Fehlanreizen.
Die in dem Beitrag explizit gezeigten Funktionalitäten von MOMO sind ausschließlich als Dokumentationshinweise bereits erbrachter Leistungen vorgesehen. Keinesfalls sollen Hinweise aus MOMO genutzt werden, um in irgendeiner Art und Weise in die Behandlung von Patient:innen einzugreifen. Hierauf wird auch bereits seit Jahren jede/r Benutzer:in von MOMO beim ersten Einloggen in die Software hingewiesen und muss den dafür erstellten Disclaimer bestätigen, um mit MOMO arbeiten zu können.
Definitiv falsch ist zudem die Aussage in dem Beitrag „Das Programm schlägt die Behandlung vor, die am meisten einbringt“. MOMO kann und konnte niemals spezifische Behandlungen vorschlagen, die nicht schon erbracht und dokumentiert sind (wie z.B. einen OPS-Kode auf Basis eines vorhandenen OP-Berichts), geschweige denn, diese bezüglich Kosten und Erlösen zu vergleichen.
MOMO im deutschen Gesundheitssystem
Nach unserer Erfahrung im deutschen Gesundheitssystem lehnt die überwältigende Mehrheit an Krankenhäusern und dort tätigen Ärzt:innen die in dem Beitrag beschriebenen Praktiken genau wie wir ab! MOMO wird in ca. 400 Krankenhäusern deutschlandweit eingesetzt. In den sechs Jahren in denen MOMO auf dem Markt ist und wir von Tiplu in täglichem Austausch mit unseren Kunden sind, hat es von Krankenhausseite eine einzige (!) Anfrage gegeben, in das bestehende MOMO Regelwerk einen Fehlanreize ausnutzenden Hinweis zu integrieren. Selbstverständlich haben wir eine entsprechende Integration abgelehnt. Zumindest in dem Anteil der deutschen Krankenhäuser, die wir unsere Kunden nennen dürfen, sind uns Praktiken, wie in dem Beitrag beschrieben wurden, nicht bekannt!
Im Nachgang an den ARD-Beitrag haben wir Kontakt mit der verantwortlichen Journalistin Frau Claudia Ruby aufgenommen. In einem sehr freundlichen und offenen Gespräch hat auch sie uns bestätigt, dass Ihr Beitrag keineswegs in der Software MOMO das Problem sieht und sie diese auch gar nicht in schlechtem Licht darstellen wollte (denn auch sie sieht MOMO entsprechend seiner Zweckbestimmung als Software für die Abrechnung und Erlössicherung), sondern um der Öffentlichkeit Einblicke in die Fehlanreize des DRG-Systems zu geben.