Immer wieder stehen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vor der Herausforderung, in Krisensituationen schnelle Entscheidungen treffen zu müssen – das hat auch die Corona-Pandemie verdeutlicht. Das Forschungsprojekt PAIRS (Privacy-Aware, intelligent and Resilient Crisis Management) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) soll ermöglichen, Auswirkungen von Krisensituationen zu prognostizieren und sie, durch den gezielten Einsatz von relevanten Daten, besser zu bewältigen.
PAIRS wird als KI-Leuchtturmprojekt vom BMWi mit ca. 10 Mio. € gefördert. Auch die Tiplu GmbH hat erfolgreich am Innovationswettbewerb für Künstliche Intelligenz teilgenommen und ist nun Teil des Projektes.
Tiplu ist bei PAIRS federführend für den Anwendungsfall „Gesundheitswesen“ verantwortlich. Auf Basis von Daten aus Krankenhaus-Informationssystemen und -Subsystemen sollen in diesem Teilvorhaben Dienste entstehen, die frühzeitig und räumlich differenziert vor Epidemien warnen. Diese können dann im Krisenfall Akteuren im Gesundheitswesen und darüber hinaus, konkreten Input für eine vorausschauende Bedarfsplanung (z.B. Intensivbettenkapazität, Medizinproduktnachfrage) zum Krisenmanagement liefern. Dadurch werden die Resilienz der Wertschöpfungsketten verschiedener Branchen (insbesondere Gesundheitsbereich) gestärkt und wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Auswirkungen minimiert.
Zur Entwicklung der Dienste ist geplant, dass klinische Daten (z.B. Laborwerte) in einem Netzwerk deutscher Krankenhäuser mit unterschiedlichen Krankenhaus-Informationssystemen automatisch ausgewertet werden können. Möglich ist dies durch eine Krankenhaus-übergreifend einheitliche elektronische Patientenakte und gemeinsames maschinelles Lernen (föderierte Trainingsstruktur), welches die hohen Datenschutz-Anforderungen einhält. Es sollen Machine-Learning-Modelle trainiert werden, welche eine Epidemie-Erkennung und Bedarfsprognosen medizinischer Ressourcen ermöglichen, und anschließend von Anwendern präventiv/prädiktiv eingesetzt werden können.
Konsortialpartner des Projektes sind: Advaneo GmbH (Koordinator), Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), IBM Deutschland GmbH, Fraunhofer IPA, FIR e.V. an der RWTH Aachen, Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), Bisping Medizintechnik GmbH, SICK AG, Tiplu GmbH, OFFIS e.V., Universität des Saarlandes – Lehrstuhl für Rechtsinformatik. Weitere Informationen finden Sie hier.
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